Die Sage(n) von der Teufelsmauer

Über die Entstehung der Teufelsmauer gibt es viele verschiedene Sagen und noch mehr Variationen derselben. Sie stimmen alle in dem Punkt überein, dass sie im weitesten Sinne eine Grenzmarkierung des Herrschaftsgebietes des Teufels darstellen soll. Hier werden Ihnen die drei bekanntesten dieser volkstümlichen Geschichten in ihrer jeweiligen Grundaussage vorgestellt. Besonders interessant ist, dass die dritte Variante der Sage in ähnlicher Form auch in anderen Regionen im Zusammenhang mit anderen Naturphänomenen auftritt.

  1. Als die Karolinger damit begannen, die einheimischen heidnischen Sachsen zum Christentum zu bekehren, entstanden im nördlichen Harzvorland auch zahlreiche Kirchen, Kapellen und Klöster. Der Teufel sah dies mit wachsendem Unbehagen und begann, sein Reich mit einer Mauer gegen die Ausbreitung des Glaubens an den christlichen Gott zu schützen. Doch was er nachts aufbauen konnte, stürzte ihm am Tage wieder ein. Schließlich gab der Teufel auf, weil er einsah, daß er die Verbreitung des Christentums nicht aufhalten würde. Lediglich einige Reste seiner Mauer überlebten die Zeit.

  2. Bei der Aufteilung der Welt waren sich Gott und Teufel einig geworden. Die steilen Hänge des Bodetals sollten die Grenze sein. Der Teufel hatte bereits auf dem Hexentanzplatz eine Grenzmarkierung errichtet. Doch bald erschien ihm sein Reich nicht groß genug. Er forderte eine Erweiterung seines Herrschaftsgebietes. Gott gab nach und gewährte dem Pferdefüßigen noch etwas mehr Land, was dieser sich sofort durch den Bau der Teufelsmauer sicherte.

  3. Vor Urzeiten, als Gott und Teufel die Erde unter sich aufteilten, wurde zwischen beiden vereinbart, daß dem Teufel all das Land gehören sollte, welches er in einer Nacht bis zum ersten Hahnenschrei mit einer Mauer umbauen konnte. In jener Nacht, als der Teufel sein Bauwerk begann, war nun aber eine alte Frau unterwegs, die auf dem Markt einen Hahn verkaufen wollte. In der Dunkelheit stolperte sie, und der Hahn erschrak sich dabei und begann zu krähen. Der Teufel hörte dies und dachte, daß seine Zeit schon um sei und riß vor lauter Wut die Teufelsmauer wieder ein. Die Reste sind bis auf den heutigen Tag stehengeblieben.


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Weitere Informationen:
Die Teufelsmauer | Sagen aus dem Harz | Die Götter der Germanen

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