222 Luchsmeldungen im Jahr 2004
Die Nationalpark-Wissenschaftler Ole Anders und Dr. Peter Sacher haben ihre Auswertungen des Luchsauswilderungsprojektes im Harz vorgestellt. In der Nationalparkverwaltung Harz präsentierten sie dessen wichtigste Ergebnisse für das Jahr 2004.
Im Frühjahr wurden zwei weitere Luchse ausgewildert. Beide Tiere waren zuvor mit farbigen Ohrmarken versehen worden. Diese Form der Kennzeichnung hat sich seit dem Jahr 2003 als wichtiges Hilfsmittel bei der Wiedererkennung der freigelassenen Luchse bewährt. Ausgewildert wurden bislang insgesamt 20 Luchse. Wieviele allerdings wirklich im Harz unterwegs sind, können die Wissenschaftler nur schätzen, denn bereits im dritten Jahr in Folge konnte auch 2004 Nachwuchs bei den Harzer Luchsen bestätigt werden. Besonderer Erfolg: Erstmals gelangen mit Hilfe von Fotofallen Bilder einer drei Junge führenden, ohrmarkierten Luchsin. Seit September 2004 konnte die Luchsfamilie durch verschiedene Sichtbeobachtungen und Fotofallenbilder innerhalb eines rund 47 Quadratkilometer großen Gebietes zwischen Goslar, Bad Harzburg und Altenau mehrfach wiederbestätigt werden.
Insgesamt gingen im Jahr 2004 222 Luchsmeldungen aus den Harz und dessen Umland ein und wurden ausgewertet. Wichtigste Informationsquelle waren die Mitarbeiter der Forstdienststellen und die Jäger der Region. Wie schon im Vorjahr gab es auch 2004 wieder einige Luchsbeobachtungen außerhalb des Harzes; so wurde z.B. eine der Großkatzen im Waldgebiet Großer Fallstein rund 12 Kilometer außerhalb des Harzes gesichtet. Auch aus den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt liegen einige Beobachtungen vor. Bereits Ende 2003 war ein ohrmarkierter Luchs aus dem Harz bis in das Waldgebiet Elm bei Braunschweig gewandert. Sichere Nachweise über den weiteren Weg dieses Luchses sind jedoch nicht bekannt. Bei einer harzweiten Abfährtaktion im Februar 2004 konnten 6 bis 8 der Großkatzen in verschiedenen Bereichen des Harzes nachgewiesen werden. Auch in diesem Jahr wurde bereits eine Abfährtaktion durchgeführt. Wieder beteiligten sich die Harzer Forstdienststellen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie private Helfer an der Aktion. Aufgrund der schlechteren Schneeverhältnisse konnten jedoch nur für den Bereich des Nordharzes verwertbare Ergebnisse erzielt werden. Hier wurden 3 bis 4 Luchse nachgewiesen. In der Zukunft könnte immer wieder einmal der eine oder andere abwandernde Luchs Regionen erreichen, die weit außerhalb des Harzes liegen. Aus diesem Grund und auch, um die Zusammenarbeit im Bezug auf das Luchsprojekt weiter zu stärken, wurden im Jahr 2004 zwei Informationsveranstaltungen für die Jagd- und mehrerer Landkreise im Harz und in dessen Umland durchgeführt.
Ein Wermutstropfen im Jahr 2004 ist der Tod der ersten im Jahr 2000 ausgewilderten Luchsin. Dieses Weibchen wurde nördlich des Harzes bei Abbenrode von einem Zug überfahren.
Darüber hinaus wurden im Dezember 2004 in Bad Harzburg Vertreter der südniedersächsischen Kreisjägerschaften im Erkennen von Luchsspuren geschult. Sie werden bei Luchsmeldungen in ihrer Region künftig als Ansprechpartner fungieren. Das Interesse der Öffentlichkeit an den pinselohrigen Katzen ist unvermindert groß. Presse, Funk und Fernsehen berichteten regelmäßig und trugen so dazu bei, das Luchsprojekt und die Harzregion weit über deren Grenzen hinaus bekannt zu machen.
Ansprechpartner für Fachfragen zum Luchsprojekt sind Ole Anders (0170 2061123) und Dr. Peter Sacher (03943 550227).
F.d.R.i.S.d.P.: Frank Steingaß
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Der oben stehende Text ist eine Presse-Information des Nationalpark Harz vom 14.03.2005.
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