Die Ruine der Franzosenkirche
Bis zum Jahre 1818 war das Bauwerk seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend als Kirche in Verwendung. Ab 1824 nutzte man das Gebäude für lange Zeit als Lagerraum für diverse Waren. Bei der Zerstörung Halberstadts durch amerikanische Bomberverbände am Vormittag des 8. April 1945 erhielt das einstige Gotteshaus einen Bombentreffer und stürzte ein.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges trug man die Kirchenruine aber nicht ab, sondern richtete sie als Mahn- und Gedenkstätte her. Diese Vorgehensweise war in der DDR nicht unüblich. Ein prominentes Beispiel hierfür stellte die Ruine der Dresdner Frauenkirche dar, welche rund ein halbes Jahrhundert lang als ebensolches Mahnmal diente. Schließlich war man sich seinerzeit über alle politischen und weltanschaulichen Grenzen hinweg noch darüber einig, daß von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen dürfe. So kommt es, daß auch mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende dieses verheerenden Weltenbrandes die verbliebenen Außenmauern der einstigen Franzosenkirche die Erinnerung an die zivilen Opfer aus Halberstadt wachhalten.
Im Inneren der Franzosenkirche fanden an diesem schicksalhaften Frühlingssonntag im April 1945 viele sich in dem Gebäude aufhaltende Menschen den Tod.
Ein Inschrift auf den Stufen zur Kirchenruine erinnert die heute Lebenden an dieses bereits so ferne tragische Ereignis.
Folgende in den Stein eingravierte Worte sind dort zu lesen:
"Am 8. April 1945 fielen mehr als 1700 Menschen dem Bombenangriff auf Halberstadt zum Opfer. Etwa 70 von ihnen starben in dieser Kirche."
Jedes Jahr am 8. April gibt es an der Ruine der Franzosenkirche eine Gedenkveranstaltung.
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Weitere Informationen:
Halberstadt
| Der Stadtplan von Halberstadt
| Der Dom St. Stephanus
| Die Liebfrauenkirche
| Bilder aus Halberstadt
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