Der Hungersee

Das Gebiet des Hungersees
Das Areal des Hungersees bei Breitungen wird heute landwirtschaftlich genutzt - bis auf ein kleines, im Bild als Wasserfläche ersichtliches Gebiet im Zentrum.
"Hungersee" ist die historische Bezeichnung einer Bodensenke südwestlich von Breitungen am Südrand des Harzes. Das Areal präsentiert sich dem Besucher heute weitestgehend unauffällig - doch das war nicht immer so.

Am tiefsten Punkt der auch "Breitunger Tal" genannten Senke befindet sich in unseren Tagen ein Feuchtgebiet. In der Vergangenheit bildete sich an dieser rund 500 Meter von Ortszentrum entfernten Stelle von Zeit zu Zeit ein bis zu zwölf Hektar großer See. Das Wasser strömte dabei unterirdisch durch das Karstgestein in den Hungersee.

Stand Wasser in der Bodensenke, konnte die betroffene Fläche folglich nicht mehr für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Nahrungsmangel deutete sich somit an, wodurch das Gewässer seinen sonderbaren Namen erhielt. Überliefert ist auch das Aussetzen von Fischen im Hungersee, welche sich dort gut entwickelt haben sollen.

Das Wasser des Hungersees wurde in der Ära des Bergbaus durch Stollen abgeleitet. Dadurch bildete sich in der Bodensenke nur noch selten ein größeres Gewässer. In den 1950er Jahren wurde das Gebiet durch umfangreiche Drainagearbeiten fast vollständig trockengelegt. Das aus dem Untergrund hervortretende Karstwasser fließt dadurch in den Breitunger Bach ab.

Seit dieser Landschaftsumgestaltung kann der Hungersee auch bei reichlicher Wasserzufuhr nicht mehr seine einstigen Ausmaße erreichen. Nur noch gelegentlich sammelt sich am tiefsten Punkt des Tales Wasser, welches einen kleinen und flachen temporären See mit einer maximalen Fläche von wenigen hundert Quadratmetern bildet.

Der Hungersee ist von Breitungen aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Am westlichen Ortsausgang an der "Breitunger Kietel" benannten Straße nach Uftrungen biegen Sie in den nach Süden führenden Weg entlang des Breitunger Baches ein. Nach etwa 350 Metern wendet sich dieser Bach nach Westen und Sie folgen dem Wanderweg in die entgegengesetzte Richtung. Ungefähr 200 Meter weiter liegt die nur zu bestimmten Zeiten mit Wasser gefüllte Senke auf dem Feld rund 70 Meter nördlich vom Weg entfernt.


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Weitere Informationen:
Breitungen | Der Bauerngraben | Der Karstwanderweg

In der näheren Umgebung befinden sich:
Agnesdorf | Die Burgruine Thierburg | Uftrungen

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