Der Schacht Kaiser Wilhelm II. in Clausthal-Zellerfeld

Der Schacht Kaiser Wilhelm II.
Die beiden rekonstruierten Wasserräder sind ein besonderer Blickfang auf dem Zugangsweg zum Schacht Kaiser Wilhelm II..
Auf dem Gebiet der einstigen freien Bergstadt Clausthal befinden sich zahlreiche Relikte des einstmals sehr bedeutsamen Schachtes Kaiser Wilhelm II.. Er war einer der wichtigsten Förder- und Seilfahrtschächte des Oberharzer Reviers und erreichte eine maximale Tiefe von 1023 Metern. Damit lag der tiefste Punkt dieses Bergwerkes mehr als 450 Meter unterhalb des Meeresspiegels.

Die ersten Arbeiten am Schacht datieren im Jahre 1880. 1892 wurde er in Betrieb genommen und erst 1930 mit der Einstellung der Bergbautätigkeit in Clausthal-Zellerfeld stillgelegt.

Bis 1980 befand sich im Schacht Kaiser Wilhelm II. in 362 Metern Tiefe auf dem Niveau des Ernst-August-Stollens ein Wasserkraftwerk. Nach dem Auslaufen der Wassernutzungsrechte des Betreibers wurde dieses demontiert und der Schacht verfüllt.

Die oberirdische Anlagen sind nicht zuletzt auch auf Grund der Initiative der Menschen vor Ort erhalten geblieben. Zu diesen Bauwerken gehört u.a. ein stählernes Fördergerüst, welches das zweitälteste in Deutschland ist.

Das gesamte Areal ist für jedermann frei zugänglich. Den Zugangsweg dominieren zwei im Jahre 1993 erschaffene originalgetreue Nachbauten eines Kunst- und eines Kehrrades. Derartige Wasserräder waren in der Zeit um das Jahr 1700 im Oberharzer Bergbau allgemein üblich.

Jedes dieser riesigen hölzernen Räder verfügt über einen Schaufelkranz mit 80 Schaufeln und weist einen Durchmesser von etwa 11,50 Meter auf. Bei einem Verbrauch von sieben Kubikmetern Wasser pro Minute erbrachte es bei sechs Umdrehungen in selben Zeitraum eine Leistung von rund 12,5 PS.

Auf dem Gelände des Schachtes Kaiser Wilhelm II. finden Sie obendrein eine Ausstellung zum Kulturdenkmal "Oberharzer Wasserregal". Diese ist im Zeitraum von April bis Oktober täglich von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Des Weiteren vermitteln diverse, über das ehemalige Betriebsareal verteilte Informationstafeln den interessierten Besuchern ein umfangreiches Hintergrundwissen zu den dargebotenen Objekten.

Der Schacht Kaiser Wilhelm II. gehört in unseren Tagen zu den Außenstellen des ebenfalls in Clausthal-Zellerfeld beheimateten Oberharzer Bergwerksmuseums. Er ist obendrein Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.

 


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Weitere Informationen:
Übersicht über die Harzer Bergbaumuseen | Erläuterung von Begriffen rund um den Harzer Bergbau | Das Oberharzer Bergwerksmuseum | Der Ottiliae-Schacht | Der Ernst-August-Stollen | Das Oberharzer Wasserregal | Clausthal-Zellerfeld | Der Stadtplan von Clausthal-Zellerfeld

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