Der Quitschenberg und sein neuer Wald

Tote Fichten am Quitschenberg
Ein neuer Mischwald wächst zwischen den toten Fichten am Quitschenberg heran.
Bis in die 1980er Jahre hinein war der Quitschenberg im Oberharz von einem in Monokultur angepflanzten Fichtenbestand bedeckt. Während mehrerer starker Stürme zu Beginn der 90er Jahre knickten viele dieser Bäume um. Entgegen der üblichen Verfahrensweise wurde der Windbruch aber nicht entfernt, sondern die Natur im Rahmen eines Forschungsprojektes auf einer Fläche von etwa einem Quadratkilometer sich selbst überlassen. Bald darauf folgte ein massenhaftes Auftreten von Borkenkäfern am Quitschenberg. In der Folge starben auch noch viele der überlebenden Fichten ab.

Es entstand eine große freie Fläche mit Totholz, durchsetzt mit in den Himmel ragenden abgestorbenen Baumriesen sowie wenigen Resten mit verbliebenem Bestand an Fichten. Einige Exemplare der sogenannten "Harzer Urfichten" überlebten, denn auf einer Höhe von mehr als 800 Metern gibt es auch im Harz einen natürlichen Lebensraum für diese Baumart. Die gesamte Szenerie sah sehr gespenstisch aus und manch Wanderer wähnte sich eher in einer Mad-Max-Kulisse als im Oberharz.

Seit Mitte der 90er Jahre setzte am Quitschenberg sichtbar der natürliche Regenerationsvorgang des Waldes ein. Neben jungen Fichten in der Umgebung der erwähnten Altbestände siedelten sich vor allem Ebereschen an. Hinzu kamen vereinzelte andere Laubbäume wie Weiden und Birken, welche nun ebenfalls ohne menschliches Zutun am Quitschenberg wuchsen. Die Eberesche war hier schon immer heimisch und wurde nur von den übermächtigen Fichten unterdrückt. Auch der Name des Berges verrät diese Tatsache, denn "Quitsche" ist eine uralte Harzer Bezeichnung für die Eberesche.

Heute beherrscht ein sehr junger Mischwald das Gebiet um den Quitschenberg. Dieser Wald wird noch von zahlreichen Baumskeletten der toten Fichten überragt. Doch schon in wenigen Jahren prägt der erneuerte Baumbestand das Anlitz des Quitschenberges.

Über diese Veränderung in den Harzer Wäldern informiert Sie der WaldWandelWeg am Schubenstein östlich von Torfhaus. Auf Infotafeln erfahren Sie dort u.a. wissenswertes über die Ursachen des Borkenkäferbefalls, die zukünftige Waldentwicklung sowie die Entstehung eines Urwaldes von morgen. Zusätzlich wird außerdem ein Naturerlebnispunkt zu diesem Thema am Quitschenberg eingerichtet.

 


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