Der Mönchsthaler Wasserlauf

Der Mönchsthaler Wasserlauf
Der Mönchsthaler Wasserlauf mündet direkt im Oberen Haus-Herzberger Teich.
Der westlichste und zugleich älteste Wasserstollen des Dammgrabensystems ist der Mönchsthaler Wasserlauf. Er mündet direkt in das Zielgewässer, den Oberen Haus-Herzberger Teich.

Die Entstehungsgeschichte des Mönchsthaler Wasserlaufes reicht zurück in die Zeit unmittelbar nach dem Ende des 30jährigen Krieges. Seine Planer hatten es sich seinerzeit sicher nicht träumen lassen, dass ihr Werk einmal das Endstück eines überaus komplexen Wasserversorgungssystems werden würde, welches bis an die Hochmoore des Brockengebietes heran reicht. Doch bereits in der Mitte des 17. Jahrhunderts dachte man zumindest geographisch schon in diese Richtung, wenn auch in deutlich kleinerem Maßstab. Der Lange Graben sollte das Areal östlich von Clausthal für die Versorgung der Bergwerke mit Kraftwasser erschließen. Das darin gesammelte kostbare Naß aus zahllosen kleinen Bächen leitete man schließlich über den Mönchsthaler Wasserlauf in den Oberen Haus-Herzberger Teich ein.

Der Baubeginn des rund 474 Meter langen Mönchsthaler Wasserlaufes datiert um das Jahr 1659 und damit deutlich vor dem der anderen weiter östlich gelegenen Bauwerke des Dammgrabensystems. Er wurde im Zeitraum von rund 18 Jahren in mühevoller traditioneller Handarbeit, also lediglich mit "Schlägel und Eisen", durch den Fels hindurch getrieben. Mindestens acht Lichtlöcher entlang der Strecke machten es dabei möglich, dass die Bauarbeiten an mehreren Stellen gleichzeitig erfolgen konnten. Die Reste einiger dieser zusätzlichen Ansatzpunkte sind noch immer im Gelände erkennbar.

Heute steht der nach wie vor funktionsfähige Mönchsthaler Wasserlauf als Kulturdenkmal unter Schutz. Er gehört wie alle anderen Bestandteile des "Oberharzer Wasserregals" seit 2010 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Wie die meisten alten Wasserstollen im Oberharz stellt auch der Mönchsthaler Wasserlauf ein zunächst recht unscheinbares Bauwerk dar. Der unterirdische Verlauf muss ihn jedoch deshalb auch im touristischen Sinne nicht uninteressant machen. Sein diesbezügliches Potential entfaltet er aber erst im Zusammenspiel mit den zahlreichen anderen Einrichtungen der historischen Oberharzer Wasserwirtschaft. Sie können sein Auslaufmundloch bei niedrigem Wasserstand im Oberen Haus-Herzberger Teich während einer Wanderung auf dem Wasserwanderweg "Clausthaler Teiche" besichtigen.


Weitere Informationen:
Clausthal-Zellerfeld | Der Dammgraben | Der Obere Haus-Herzberger Teich | Der Elisabether Graben | Das Oberharzer Wasserregal | Der Wasserwanderweg "Clausthaler Teiche" | Wandertipp: Eine Wanderung am Dammgraben

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