Die Marienkirche auf dem Frauenberg

Die Marienkirche auf dem Frauenberg
Die Kirche "St. Marien auf dem Berg" steht auf dem Frauenberg nördlich der Altstadt.
Die Kirche "St. Marien auf dem Berg" ist ein einschiffiges Gotteshaus auf dem Frauenberg, einer Erhebung nördlich des historischen Stadtkerns von Ellrich. Das Bauwerk steht inmitten eines dichten Baumbestandes und bleibt somit den Blicken aus weiterer Entfernung verborgen. Schmale Fußwege führen vom Stadtgebiet auf den Gipfel des kleinen Berges.

Die St.-Marienkirche kann auf eine rund 13 Jahrhunderte währende Geschichte verweisen. Damit stellt sie nicht nur das älteste sakrale Gebäude der Stadt Ellrich, sondern des gesamten Landkreises Nordhausen dar. Die Einweihung eines Gotteshauses an diesem Standort erfolgte bereits um das Jahr 720.

Der Gipfel des Frauenberges wurde vermutlich bereits von den Germanen als "Kultstätte" verwendet. Anbeblich verehrten diese hier den heidnischen Gott Krodo. Später widmeten die ersten christlichen Missionare diesen Ort im Sinne der neuen Religion um. Aus dieser frühmittelalterlichen Epoche sind aus der Südharzregion nur sehr wenige Überlieferungen erhalten geblieben. Den Ort Ellrich gab es damals vermutlich noch nicht, denn dieser wurde erst mehr als 150 Jahre später erstmals urkundlich erwähnt.

Die Marienkirche war ursprünglich eine Wehrkirche. Sie diente somit neben religiösen Zwecken auch dem Schutz der hier lebenden Menschen vor allerlei unliebsamen Begegnungen der verschiedensten Art. Das erste Bauwerk an diesem Standort wurde vermutlich aus Holz errichtet. Im Verlauf des Spätmittelalters entstand das heutige Gebäude im Stil der Gotik. Als Baumaterial fanden teilweise Bruchsteine und zum anderen Teil quaderförmig behauene Steine Verwendung.

Zwar stellte die Kuppe des Frauenberges mit der Kirche zunächst ein wichtiges Zivilisationszentrum dar, doch die Stadt zu ihren Füßen entwickelte sich eigenständig weiter. Mit dem Bau der mächtigen St.-Johannis-Kirche auf dem Marktplatz verlor die St.-Marienkirche allmählich an Bedeutung. Nach der Errichtung der Stadtmauer fand sich das Gotteshaus außerhalb der Stadtverteidigungsanlagen wieder.

Vermutlich in der frühen Neuzeit hatte die Marienkirche ihre Funktion als Gotteshaus weitestgehend eingebüßt. Während der napoleonischen Fremdherrschaft wurde sie als Pferdestall zweckentfremdet. Eine regelmäßige Nutzung durch die Kirchgemeinde erfuhr das alte Gebäude erst wieder nach der Schließung der Marktkirche "St. Johannis" im Jahre 1958.

Seit jener Zeit erfolgte eine stückweise Sanierung des historischen Bauwerks. In unseren Tagen steht die Marienkirche unter Denkmalschutz. Das alt-ehrwürdige Gotteshaus ist derzeit außerhalb der religiösen Zeremonien nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

 


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